Sevilla

"Sevilla", is my first ever Cow painting painted in 2000.

I was in an extreme moment of despair when I painted it. During the years between 1997 & 2000 as a more often than not full time Dad I had taken on the task to study in depth the paintings of van Gogh & Velásquez simultaneously. I particularly studied the multiple variations of the colour black used by both artists. One of the paintings I made at this time was a detail from Velásquez's painting, "Mercury & Argos", concentrating of course on the figure of Argos as he was wearing a black tunic.

It was in a rage that I suddenly grabbed this canvas on that evening and painted a cow over it. I called her Sevilla after the birthplace of Velásquez changing the spelling so she would have an official cow's name from the bayerischen kuhnamenverzeichnis.

This was to become a major turning point in my life. I painted Sevilla in less than an hour though time is completely irrelevant in this case. It was what I went through during the process of painting. My anger and frustration transformed into love and acceptance. 

You cannot fabricate a crisis. 

Everything happens by itself.

Just this morning, wishing to add notes about Sevilla I read about the painting Mercury & Argos and I was amazed by the story. I was unaware of the fact that the character who I had chosen to copy merely because of his black tunic, is the one-hundred-eyed Argos, whom Juno appointed to watch over Io, the beautiful nymph she had turned into a cow in order to protect her from the amorous advances of her husband, Jupiter.

I recall the story about coincidence by Robert Graves in the final chapter of his book White Goddess, too hard to ignore.

For me, truth is a now experience. I remain in awe simply to be.

"Sevilla", Oil on Canvas, 100 x 140cm 2000, was so valuable to me I didn't want to sell it, I wished for it to find a worthy place. In 2008 my wish became reality, Marion Würth bought it and in 2013 it was chosen to be on the inside cover of the Catalogue to the exhibition, "Menagerie", in the Kunsthalle Würth 

The photos show Sevilla in the catalogue and my, "Nature or Whim" an anagram from the letters of Marion Würth's name or "Golden Bull" as it was called by the curator of the Würth Art Collection, Beate Elsen-Schwedler, which was incidentally, to my joy, hung opposite and beside paintings by many other renowned artists such as Georg Baselitz, Beuys & Picasso.

Deutsch:

"Sevilla" ist mein erstes Kuh-Gemälde aus dem Jahr 2000.

Ich war in einem extremen Moment der Verzweiflung, als ich es malte. In den Jahren zwischen 1997 und 2000 hatte ich es mir als meist vollzeitbeschäftigter Vater zur Aufgabe gemacht, gleichzeitig die Gemälde von van Gogh und Velásquez eingehend zu studieren. Dabei habe ich mich besonders mit den vielfältigen Variationen der Farbe Schwarz beschäftigt, die beide Künstler verwendeten. Eines der Bilder, die ich zu dieser Zeit anfertigte, war ein Detail aus Velásquez' Gemälde "Merkur und Argos", wobei ich mich natürlich auf die Figur des Argos konzentrierte, da er eine schwarze Tunika trug.

In einem Anfall von Wut griff ich an diesem Abend plötzlich nach der Leinwand und malte eine Kuh darüber. Ich nannte sie Sevilla nach dem Geburtsort von Velásquez und änderte die Schreibweise, damit sie einen offiziellen Kuhnamen aus dem bayerischen Kuhnamenverzeichnis bekam.

Dies sollte ein wichtiger Wendepunkt in meinem Leben werden. Ich malte Sevilla in weniger als einer Stunde, obwohl die Zeit in diesem Fall völlig irrelevant ist. Es ging darum, was ich während des Malens durchmachte. Meine Wut und Frustration verwandelte sich in Liebe und Akzeptanz.

Eine Krise kann man nicht erfinden.

Alles geschieht von selbst.

Gerade heute Morgen, als ich Notizen über Sevilla hinzufügen wollte, las ich über das Gemälde Merkur und Argos und war erstaunt über die Geschichte. Ich wusste nicht, dass es sich bei der Figur, die ich nur wegen ihrer schwarzen Tunika kopiert hatte, um den einhundertäugigen Argos handelt, den Juno beauftragt hatte, über Io zu wachen, die schöne Nymphe, die sie in eine Kuh verwandelt hatte, um sie vor den amourösen Avancen ihres Mannes Jupiter zu schützen.

Ich erinnere mich an die Geschichte über den Zufall, die Robert Graves im letzten Kapitel seines Buches "Die weiße Göttin" erzählt, die ich nicht ignorieren kann.

Für mich ist die Wahrheit eine Erfahrung des Jetzt. Ich bleibe in Ehrfurcht, einfach zu sein.

"Sevilla", Öl auf Leinwand, 100 x 140cm, 2000, war für mich so wertvoll, dass ich es nicht verkaufen wollte, ich wünschte mir, dass es einen würdigen Platz finden würde. Im Jahr 2008 ging mein Wunsch in Erfüllung, Marion Würth kaufte es und 2013 wurde es für das Innencover des Katalogs zur Ausstellung "Menagerie" in der Kunsthalle Würth ausgewählt. 

Die Fotos zeigen Sevilla im Katalog und mein "Nature or Whim", ein Anagramm aus den Buchstaben von Marion Würths Namen oder "Goldener Stier", wie es die Kuratorin der Kunstsammlung Würth, Beate Elsen-Schwedler, nannte, das übrigens zu meiner Freude gegenüber und neben Gemälden von vielen anderen renommierten Künstlern wie Georg Baselitz, Beuys & Picasso gehängt wurde.